3:10Olympiastadion

Olympischer Platz

Das Olympiastadion ist eines der bedeutendsten Stadien der Welt und ein Besuchermagnet für Touristen aus aller Welt. Errichtet für die Olympischen Spiele 1936, fanden hier auch Spiele der Fußball-Weltmeisterschaften 1974, 2006 und 2011 statt.

Der Fußball-Sport ist während der NS-Diktatur gleichgeschaltet.

Ab 1935 wird in Deutschland ein Pokalwettbewerb für Vereine nach englischem Vorbild ausgespielt. Die Trophäe wird nach Hans von Tschammer und Osten benannt, der dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen vorsteht, in dem der seit 1933 gleichgeschaltete Sport im NS-Regime organisiert ist. Nach der Annexion im März 1938 nehmen auch die Vereine Österreichs gezwungenermaßen an den deutschen Wettbewerben teil. Im Januar 1939 gewinnt SK Rapid Wien im Finale im Berliner Olympiastadion mit 3:1 gegen den FSV Frankfurt den Pokal. Wenige Monate nach dieser Begegnung beginnt mit dem Überfall Deutschlands auf Polen der Zweite Weltkrieg.

Weitere Themen auf der Informationstafel

  • Olympische Spiele 1936
  • „Kriegsmeisterschaften“
  • Meisterschaftsfinale 1944

Im Achtelfinale des Fußball-Turniers der Olympischen Spiele 1936 trifft Österreich auf Ägypten und behält vor 6.000 Zuschauern im Mommsenstadion mit 3:1 die Oberhand. Die Schlussphase der Partie wird im Rundfunk übertragen. Im Anschluss gibt der Reporter bei einer Zusammenfassung des fünften Olympia-Tages einen Ausblick auf die mögliche dritte Goldmedaille von Jesse Owens.


 
 

Hertha BSC zählt zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga.

Erich „Ete“ Beer ist Mittelfeldregisseur und Leistungsträger von Hertha BSC in den 1970er Jahren. Zwischen 1971 und 1979 schießt er in 253 Bundesligaspielen 83 Tore und hat wesentlichen Anteil an den Erfolgen des Vereins. Hertha wird 1974/75 Vizemeister, erreicht 1977 und 1979 das Endspiel des DFB- Pokals sowie 1979 das Halbfinale des UEFA-Pokals. Doch schon in der darauf folgenden Saison steigt Hertha in die 2. Bundesliga ab und es folgen Jahre des sportlichen Niederganges. Bundestrainer Helmut Schön beruft Beer zu 24 Einsätzen in der Nationalmannschaft. Er steht unter anderem im Finale der Europameisterschaft 1976, das die DFB-Auswahl nach Elfmeterschießen gegen die Tschechoslowakei verliert.

Weitere Themen auf der Informationstafel

  • Hertha BSC in der Bundesliga
  • Berliner Vereine in der Bundesliga
  • Freundschaftsspiel zwischen Hertha und Union 1990
  • Hertha-Amateure im DFB-Pokal-Finale

 
 
Mit dem „deutschen Wembley“ hat die Stadt eine Attraktion mehr.

Das Olympiastadion ist seit 1985 Austragungsort des Finales um den DFB-Pokal. Da der Deutsche Fußball-Bund bei seiner Bewerbung um die Europameisterschaft 1988 politischen Hindernissen aus dem Weg gehen will, verzichtet der Verband frühzeitig auf den Austragungsort Berlin, über dessen Zugehörigkeit zur Bundesrepublik international unterschiedliche Standpunkte vertreten werden. Im Gegenzug beschließt der DFB, die Pokal-Endspiele für mindestens fünf Jahre nach Berlin zu vergeben. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ wird zum Schlachtruf der Fans im ganzen Land. Bayer 05 Uerdingen erringt 1985 als erste Mannschaft im „deutschen Wembley“ den Pokal. Das Interesse für dieses Ereignis in Berlin steigt in den kommenden Jahren so an, dass die Fußballbegeisterten bereits weit im Voraus und unabhängig von der Finalpaarung Karten bestellen. Die Stadt hat eine Attraktion mehr und präsentiert sich alljährlich als guter Gastgeber.

Weitere Themen auf der Informationstafel

  • DFB-Pokal-Finale der Frauen
  • gesellschaftliche Höhepunkte im Olympiastadion

Seit 1956 werden Schüler-Länderspiele zwischen Deutschland und England ausgetragen, die bis in die 1990er-Jahre abwechselnd einmal im Jahr in London und Berlin stattfinden. Durch Umstrukturierungen des englischen Verbandes wird die Tradition aufgebrochen, Deutschland spielt zwischenzeitlich gegen wechselnde Gegner. Seit 2007 gibt es mit Frankreich wieder einen festen Partner.

Plakat vom Schülerländerspiel 2013
 
 

Die Weltmeisterschaft ist ein gesellschaftliches Ereignis.

Die FIFA-WM 2006 in Deutschland geht als „Sommermärchen“ in die Geschichte ein. Während des Turniers zeigt sich das Land als weltoffener Gastgeber, was viele Deutsche selbst überrascht und in der Welt die Sympathie für Deutschland enorm steigert. Die DFB-Auswahl gewinnt das Viertelfinale in Berlin nach dramatischem Verlauf im Elfmeterschießen gegen Argentinien, scheitert jedoch im Halbfinale am späteren Weltmeister. Im Endspiel stehen sich im Olympiastadion Italien und Frankreich gegenüber. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung steht es 1:1, nach Elfmeterschießen geht Italien schließlich als Sieger vom Platz. Zur Bilanz der Weltmeisterschaft gehört die gewachsene gesellschaftliche Akzeptanz des Fußballs in Deutschland. Durch den Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien werden das öffentliche Interesse und die Begeisterung nochmals gesteigert.

Weitere Themen auf der Informationstafel

  • Freundschaftsspiel zwischen der Türkei und Deutschland 1951
  • Fußball-Weltmeisterschaft 1974
  • Herthas Nebelspiel in der Champions League 1999
  • Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011