1:3Askanisches Gymnasium
Hallesche Straße 26
Mittlerweile ist Fußball als Schulsport etabliert.
Am Askanischen Gymnasium, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1875 in der Halleschen Straße befindet und zahlreiche prominente Absolventen aufweist, finden Leibesübungen wie auch an anderen deutschen Schulen zumeist in der Turnhalle statt. Die einseitigen Übungen und der teilweise militärisch strenge Umgangston begeistern die Schüler jedoch nicht. Dies ändert sich erst durch den Goßlerschen Spielerlass des preußischen Kultusministers von 1882, der das Turnen im Freien in der Schule fest verankert und verbindlich macht. 1891 wird zudem der „Zentralausschuss zur Förderung der Volks- und Jugendspiele in Deutschland“ geschaffen, der bei der Etablierung insbesondere des Fußballs in Deutschland eine bedeutende Rolle spielt. Die Schüler gehen ohnehin in ihrer Freizeit häufig freieren Spielformen wie Fußball, Rugby oder Cricket nach, was von Lehrern wie Eltern misstrauisch beäugt und unter Strafe gestellt wird.
Weitere Themen auf der Informationstafel
- Aska-Schüler Ludwig Aschoff
- Tom Dutton und Sohn Edwin
- Georg Leux
- Schulfußballturnier „Drumbo-Cup“
Bereits im zweiten Absatz seines Aufsatzes zur Examensmeldung kommt Ludwig Aschoff auf das Thema Fußball zu sprechen. Dies ist insofern ungewöhnlich, als zu dieser Zeit der Fußball insbesondere von Turnlehrern noch sehr argwöhnisch betrachtet wird. Auffallend ist auch der hohe Reflektionsgrad, mit dem Aschoff die Entwicklung zu diesem frühen Zeitpunkt beschreibt.
An seine Zeit als Fußballer erinnert sich Aschoff auch in späteren Schriften. Der bedeutendste deutsche Pathologe nach Rudolf Virchow steht den Nationalsozialisten positiv gegenüber und begrüßt 1933 deren Machtergreifung. Seine Haltung ist ein Beispiel für den Einfluss nationaler Gesinnung auf die deutsche Wissenschaft.
