1:9Union 92-Sportplatz
Rathausstraße 10a
Die Sportanlagen in Mariendorf bilden eine frühe Fußballhochburg.
Der Berliner Thor- und Fußball-Club Union von 1892 erreicht 1905 als erste Berliner Mannschaft das Finale um die Deutsche Fußballmeisterschaft und darf sich nach einem 2:0-Erfolg über den Karlsruher FV als zweiter Deutscher Meister in die Ehrenliste des DFB eintragen. Im Jahr darauf beginnen die Unioner mit dem Bau eines eigenen Sportplatzes am Rande des gerade fertig gestellten Teltowkanals. Zusammen mit den Spielstätten des BFC Viktoria 1889, des Berliner Ballspiel-Clubs und des BFC Preussen bilden die Sportanlagen der vier Berliner Erstligisten in Mariendorf so etwas wie eine frühe Fußballhochburg. Der Höhepunkt findet 1911 statt, als am Karfreitag des Jahres der deutschen Nationalmannschaft mit dem 2:2-Unentschieden gegen eine englische Amateur-Auswahl vor 10.000 Zuschauern der bis dahin größte internationale Erfolg gelingt. Ähnlich großen Besucherandrang finden auch die Städtespiele.
Weitere Themen auf der Informationstafel
- Sportanlage des BFC Preussen
- „Fußballhochburg“ Mariendorf
- BFC Vorwärts 90
- Blau-Weiß 90
Das „Fußball-Dorf“ Mariendorf ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch ein sehr ländlicher Vorort Berlins, die Sportanlagen befinden sich in einem Umkreis von nur wenigen hundert Metern. Die Vereine haben hier genügend Platz, nachdem sie ihre ursprünglichen Spielstätten wegen des anhaltenden Wachstums der Stadt aufgeben mussten.
Zum Länderspiel am 14. April 1911 gegen England berichtet die lokale Presse ausführlich, die Sportzeitschriften drucken mehrseitige Berichte. Das 2:2-Unentschieden gegen die Elf aus dem Mutterland des Fußballs gilt als große sportliche Überraschung. Entsprechend werden die Spieler der deutschen Mannschaft gefeiert und durch Karikaturen gewürdigt.
Karikaturen der Nationalspieler (a)
Karikaturen der Nationalspieler (a)